Lage im GESA eG-Mitgliedsverband Deich- und Sielverband Mühlenbarbek
Westlich an das Pilotprojekt Mühlenbarbek-West grenzt unser Ökokonto Mühlenbarbek-Wisch an. Auf rund 8 ha Grünland entsteht eine abwechslungsreiche Weide im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt entstehen.
Die am Weg gelegene Hälfte der Fläche besteht aus Niedermoor, das stellenweise sehr nass ist. Um eine extensive Bewirtschaftung zu ermöglichen und die Bodenfeuchte zu regulieren, wurden zunächst die Grüppen ertüchtigt. Sie wurden im Zuge der Bauarbeiten mit regulierbaren Stauen versehen werden, die das Wasser im Frühjahr lange in der Fläche halten, im Sommer jedoch eine Bewirtschaftung ohne zu versacken gewährleisten.
Die im Süden, Richtung Stördeich gelegene Hälfte der Fläche besteht aus Marschboden, der relativ trocken und gut zu bewirtschaften ist.
Im August des ersten Baujahres sind schon deutlich positive Entwicklungen zu erkennen. Die neuen Gewässer werden von Watvögeln und Stockenten genutzt, Grünfrösche sind reichlich vorhanden und im Grünland gibt es zahlreiche Sumpf-Schrecken. Die Vegetation wird durch Regio-Saaten im Bereich der neuen Gewässerufer und durch Spontanbesiedlung artenreicher.
Die Entwicklung der nicht angesäten Rohboden-Testflächen ist aufschlussreich. Es haben sich zahlreiche Pflanzen eingefunden, die in der arten- und kräuterarmen Umgebung nicht vorhanden sind.
Auf Marschboden kommen Arten der Ackerlebensräume vor (Einjähriges Rispengras, Acker-Kratzdistel, Stechender Hohlzahn, Vogel-Miere, Huflattich, Kamille, Kohl-Gänsedistel, Hühnerhirse, Ampfer-, Kleiner-, Floh- und Vogel-Knöterich). Dominant ist Jungwuchs des Wiesen-Fuchsschwanz, der in der Umgebung ebenfalls die vorherrschende Grasart ist. Ferner sind Grünlandarten wie Breit-Wegerich, Weiß-Klee und Feuchtezeiger wie Flutender Schwaden, Sumpfkresse und Sumpf-Ziest häufig.
Die Testfläche im Niedermoor ist von Gräser- und Binsenjungwuchs feuchter und nasser Standorte der Arten geprägt, die in der Umgebung vorkommen (Flutender Schwaden, Knick-Fuchsschwanz, Weißes Straußgras und je ein Pulk Rohr-Glanzgras und Flatter-Binse). Ferner sind Glieder- und Kröten-Binse vorhanden, die in dichten Vegetationsbeständen nicht konkurrenzfähig sind. Unter den krautigen Pflanzen sind Kriechender Hahnenfuß, Weiß-Klee, Sumpfkresse und Knötericharten verbreitet.
Bilder der Bauabnahme am 02.06.2025:
Bilder der Baustelle:
Wir haben im März 2025 mit den Bauarbeiten begonnen. Es wurden drei flache Kleingewässer angelegt, die unter anderem Watvögeln als Nahrungsraum dienen.

Ferner haben wir zwei botanische Testflächen angelegt. Hier haben wir die Grasnarbe des Niedermoor- und Marschbodens abgeschoben und untersuchen in den kommenden Jahren, welche Vegetation spontan aufkommt.
Am Hauptsammelgraben haben wir die bislang steilen Böschungen an zwei Stellen abgeflacht, um Amphibien und Reptilien (insbesondere Ringelnatter) einen besseren Übergang zwischen Wasser und Land zu ermöglichen.

Sammelgraben im Sommer 2024. Im Wasser wächst ein üppiger Bestand des Froschbiss.